Jede Erfolgsgeschichte hat ihren Anfang. An einem bestimmten Punkt im Leben gab es diesen einen inneren Ruf, wo alles begann. Ob angestoßen durch äußere Umstände, nicht zu überhörende Impulse, Erweckungserlebnisse oder die persönliche Entwicklung, die gezeigt hat: Da draußen ist mehr. Mehr Selbstbestimmung, mehr Glück, mehr Erfahrungen, die gemacht werden wollen. 

Heute stellen wir Euch vier Powerfrauen vor, die in unserem Club sind. Sie erzählen von ihren ganz persönlichen Schlüsselmomenten und ihren Beweggründen für die Gründung ihrer Unternehmen. Mit dabei sind auch wertvolle Erkenntnisse und Hilfestellungen.

Katharina Lewald: Von der “Tellerwäscherin zur Millionärin”

Katharina Lewald ist inzwischen eine bekannte Größe in der Online-Business-Welt. Seit 2014 unterstützt sie Frauen als Online-Business-Coach und Online-Kurse-Expertin. 

Angefangen hat alles mit einem ganz simplen Anspruch: Aus der Arbeitslosigkeit heraus entstand der Wunsch, selbständig zu sein, um ihre Rechnungen bezahlen zu können und um ihr eigener Chef zu sein. Doch das Leben wollte anders, denn mit ihrer Geschäftsidee durchbrach sie sämtliche Erwartungen: 2016 der erste 5-stellige Launch, dann ein 6-stelliger Jahresumsatz in 2017. Zwei Jahre später dann eine halbe Million. 

Als Katharina das erste Mal einen 6-stelligen Umsatz hatte und ihr anfängliches Bedürfnis nach finanzieller Sicherheit somit erfüllte, kam für sie der große Mindset-Shift: Ihre Selbständigkeit war erfolgreich, sie war ihr eigener Chef und sie konnte gut davon leben. Nun kam die Frage: “Welche Vision habe ich? Was kann ich in die Welt bringen, das über mein persönliches Wohl hinausgeht?”. Und die fand sie: Katharinas Vision ist es, dass sie in den nächsten Jahren mindestens 1.000 Frauen dabei helfen möchte, von 0 auf  100.000 Euro zu kommen. 

Wie schwierig die Anfänge sind, weiß sie selbst: Man startet motiviert mit seinem Online-Business und erstmal passiert nichts. Falls man dran bleibt und weiterhin Content produziert, gewinnt man mit der Zeit einige Kunden. Aber irgendwann kommt dann ein Momentum, an dem sich alles wie von alleine verselbständigt: Irgendjemand teilt deinen Beitrag, twittert irgendetwas zu deinem Unternehmen und die Kunden strömen zu dir. Du erhältst Aufträge, Kooperationsanfragen und hast viel zu tun. Weil man dann dem plötzlich eingetreten Erfolg nicht traut, so Katharina, möchte man alles mitnehmen, nimmt alle Aufträge an und gerät wieder in ein Hamsterrad. Es ist ein Entwicklungsprozess.

Für Unternehmerinnen und Unternehmer, die weiter wachsen wollen und einen 7-stelligen Umsatz anstreben, ist es wichtig, die internen Strukturen klar aufgebaut zu haben. Sonst wächst das einem schnell über den Kopf. Man spürt instinktiv, dass die Strukturen nicht ganz sitzen, hat unbewusst Angst zu wachsen und sabotiert sich selbst damit. Das hat sie während der letzten Jahre bei vielen ihrer Kundinnen miterlebt. Also: im Voraus mitdenken und entsprechend handeln.

Wachstum bedeutet nicht, dass wir uns die ganze Zeit super fühlen, sondern dass wir aus der Komfortzone rausgehen, um etwas zu erreichen.

Katharina Lewald

Launchmagie

 

Was ihr am meisten in ihrem Business geholfen habe, seien Coaches und Masterminds gewesen, um die eigenen blinden Flecken aufzuarbeiten und weiterzukommen. Wichtig sei auch Self-Care: sich vom Hustle-Modus zu lösen und sich nicht nur über das Unternehmen und die Zahlen zu identifizieren. Auch andere Rollen, die man im Leben hat, auszufüllen: Sei es ein ehrenamtliches Engagement, sich um die eigenen Tiere zu kümmern und einfach die Dinge zu tun, die einem wichtig sind und gut tun.

Judith Peters: Frauen müssen ihre Stimme erheben

Judith Peters war bereits sehr erfolgreich als freiberufliche Werbetexterin tätig, bevor sie den Schritt zur Online-Unternehmerin wagte. Die Idee dazu kam auf, als sie merkte, dass sie es als Mutter von drei Kindern zeitlich nicht mehr schafft, für Agenturen zu arbeiten. Das Konzept “Zeit gegen Geld” passte nicht mehr. So begann das Abenteuer Online-Business. 

Glück im Unglück: Als sie kurz darauf drei Monate lang immer wieder krank war und auch einmal im Krankenhaus landete, bot ihr Mann seine Unterstützung an und kündigte seinen Job, um sie in ihrem Business unterstützen zu können. Geboren war das Familienunternehmen “Sympatexter”.

Auch während der Pandemie und der Phase des Homeschoolings gab es zuhause eine klare Aufgabenverteilung: Judiths Mann kümmerte sich vormittags um die Kinder, während sie am Business arbeitete und am Nachmittag wechselten sie sich dann ab. So bauten sie gemeinsam Stück für Stück Online-Kurse zum Bloggen und Texten auf. Fortlaufend verbesserten und erweiterten sie ihre Angebote, bis sie Ende 2019 die Sympatexter-Akademie gründeten und mit einer ganz neuen Kursstruktur launchten. Heute besitzen sie ein mehrfach 6-stelliges Unternehmen, was für Judith anfänglich utopisch schien.

Die Weiterentwicklung war nicht nur finanzieller Natur – obwohl sie bereits Jahre als Texterin an Kampagnen mitgearbeitet und sogar Awards abgeräumt hatte, litt sie lange an dem bekannten “Imposter-Syndrom”, also dem Hochstapler-Syndrom. Sie arbeitete an sich, lernte on the job, investierte als Online-Unternehmerin in Fortbildungen und Masterminds und entwickelte mit der Zeit eine kreative Souveränität. 

Heute kann sie ihrem eigenen Urteilsvermögen vertrauen. Wenn sie etwas für eine gute Idee hält, ist sie sich dessen sicher und muss es sich nicht erst durch einen externen Auftraggeber abnicken und bestätigen lassen.

Es ist an der Zeit, mit dem, was in uns brennt, rauszugehen und die eigene Meinung kundzutun. Das tun viel zu wenige Frauen.

Judith Peters

Sympatexter

Judiths Vision ist es, mehr weibliche Stimmen in der Welt zu sehen, die für etwas stehen, auch wenn es anderen nicht gefällt. Meinungen von Männern gäbe es zuhauf, diese Ungleichheit müsse durchbrochen werden. Und genau da liegt auch ihre Motivation für ihr Unternehmen: Durch das Bloggen können Frauen den allerersten Schritt in die Sichtbarkeit machen, für etwas einstehen und sich von dort aus weiterentwickeln.

Dr. Claudia Nichterl: “Höre auf, alles kontrollieren zu wollen”

Nach dem Ernährungswissenschaften-Studium 40 Stunden im Marketing einer IT-Firma gearbeitet, gleichzeitig eine Ausbildung zur TCM-Beraterin gemacht und ihr eigenes Unternehmen aufgebaut. 30 Bücher geschrieben und über 8.000 Ernährungsberatungen durchgeführt. Wieviel Disziplin und Power dahinter stecken muss, kann man nur erahnen. Zehn Jahre lang fuhr Dr. Claudia Nichterl mit festem Job und eigenem Unternehmen “zweigleisig”, bevor sie kündigte und ihren Traum vom eigenen Kochstudio wahr werden ließ. 

Doch der Traum erwies sich im Nachgang komplexer als gedacht: die hohen Ausbaukosten, viel mehr Schulden, als sie sich vorgestellt hatte, mehrere Mitarbeiter, 7/24 präsent sein zu müssen, einzuspringen, wenn Not am Mann war, komplett fest gebunden zu sein. Und bei aller Arbeit und Mühe blieb Claudia am Ende kaum etwas übrig, weil die Fixkosten des Kochstudios so hoch waren. Auch wenn ihr Business bereits damals einen 6-stelligen Umsatz machte, war es nicht gewinnbringend.

Dann kam der (schmerzhafte) Auslöser für die nötige Veränderung: Ein Unfall, einhergehend mit monatelangen chronischen Schmerzen und kaum Schlaf, führte zur Scheidung und einer großen Krise in ihrem Leben. Die Zeit nutzte Claudia zur Reflektion, holte therapeutische Hilfe und machte ein Business-Coaching. Sie wollte wieder spüren, was ihr Freude bereitet, was sie wirklich will. Für diese Krise ist sie heute dankbar, weil sie dadurch herausfand, wer sie wirklich ist. Sie gab ihr Kochstudio ab und begann sich mit der Frage zu beschäftigen, wie es beruflich weitergehen soll. 

Obwohl sie anfangs an sich selbst zweifelte (“darf ich das?”), ermutigte ihr Business-Coach sie dazu, sich als Online-Unternehmerin selbständig zu machen. Aber sie merkte schnell: Mit Ernährungsberatungen ist es nicht getan, das erfüllte sie nicht mehr.

 

Es soll leicht gehen. Das habe ich gelernt. Überall, wo es spießt und schwierig ist, halte ich heute inne und frage mich: ‘Ist es das Richtige?’ Manchmal muss man auch einfach durch Dinge durch, aber ich spüre heute schon rein, wenn etwas zu oft nicht funktioniert. Vielleicht will ich ja mit Gewalt etwas, was nicht geht.

Dr. Claudia Nichterl

Akademie für integrative Ernährung

Ihre Liebe zur Lehre brachte sie dann zum nächsten Schritt: Sie gründete ihr eigenes Institut und bildet heute Frauen zu Integrative Ernährungsexpertinnen aus. Ihre Vision ist es, 1.000 Menschen auszubilden, die ihrerseits 1.000 Menschen erreichen und damit einer Million Menschen zu helfen. 

Heute würde Claudia ihrem jüngeren Ich raten, sich nicht zu sehr an anderen zu orientieren. Sie habe viel zu lange zu wenig darauf geschaut, was sie selber braucht. Das sei gerade bei Frauen ein Riesenthema. Auch wichtig: Sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren und zu akzeptieren, dass man nichts kontrollieren kann, weder, dass jemand bei dir kauft, noch dass dich jemand liebt. 

 

Dr. Janna Scharfenberg: 7-stellig als Mama – das geht!

Millionenschweres Online-Imperium, Ärztin, Yogalehrerin, Autorin, Ausbilderin – wie schafft man das alles als Mutter von zwei Kindern?

Dr. Janna Scharfenberg, Beiratsmitglied von JOINT FORCES, ist ihr Online-Business von Anfang an strategisch angegangen: Vor der Geburt ihrer ersten Tochter hatte sie sich bereits die notwendigen Strukturen überlegt und ein Team aufgebaut, fing somit nicht von null an. Für sie und ihren Mann war es von Anfang an selbstverständlich, dass es keine klassische Rollenverteilung im Familienbereich gibt. Und so kümmern sich beide gleich viel um die Kinder, haben die Hilfe einer Tagesmutter und die Unterstützung durch den Kindergarten.

Sich Support zu holen ist auch im Online-Business existenziell: Abgeben und delegieren muss man an einem bestimmten Punkt schaffen, auch wenn viele Gründerinnen das ungerne machen. Janna schaute sich ihre Aufgaben an und sortierte diejenigen aus, die auch andere übernehmen können. Je mehr sie da hinein wuchs, desto mehr merkte sie: Ein Team entlastet nicht nur, es gibt sogar Leute, die diese Aufgaben besser hinkriegen.

Für Janna war es bis zum ersten 6-stelligen Umsatz ein riesiger Meilenstein und viel mehr in dem Gefühl der Unerreichbarkeit verankert als der 7-stellige Betrag. Als ihr Unternehmen dann einen 7-stelligen Umsatz erreichte, kam der innere Shift weg von persönlichen Wünschen wie Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung hin zu Visionen für die Welt. 

Doch auch da bemerkte sie ein inneres Money-Mindset-Muster: Zuvor hatte sie Personen, die 7-stellig verdienen, damit assoziiert, im Business knallhart und super pushy zu sein. Sie selbst wuchs in diese Umsatzgröße Schritt für Schritt rein: Mit den Produkten, dem Team, internen Strukturen und Finanzen – ein Entwicklungsprozess, der sie nicht erschlug.

Meinem jüngeren Ich würde ich sagen: Probier’ Dich aus! Die Dinge müssen nicht immer Sinn machen oder sofort erfolgreich sein. Geh’ mit dem, was Du bereits hast und vertraue Dir.

Dr. Janna Scharfenberg

Ganzheitliche Gesundheit - Medizin, Yoga, Ayurveda

Es sei auch wichtig, die Parameter, die für Erfolg gewählt werden, zu hinterfragen. Es geht nicht nur um Zahlen, sondern auch um: “Wie war Dein Launch? Knallhart? Bist Du jetzt im Burnout? Oder geschah es mit Spaß und Leichtigkeit?” Deshalb gehen Jannas Business Werte weg von nackten Umsätzen und hin zu: Es muss nachhaltig und profitabel sein UND Freude bereiten. 

Ihre Vision ist es zudem, dass Menschen für sich wissen, wie sie einfach gesund leben. Dass sie das notwendige Wissen besitzen, proaktiv und selbständig entscheiden zu können.

Faktoren für den Erfolg

So unterschiedlich die Beweggründe und der Weg der vier Online-Unternehmerinnen waren, in diesen Dingen sind sie sich einig: Ohne Team und ohne Strukturen wäre dieser massive Erfolg nicht möglich gewesen. Und vor allem: Erst, als sie einem Netzwerk beigetreten sind und sich einen Mentor oder Coach geholt haben, war eine ernsthafte Weiterentwicklung in ihrem Business möglich. 

Fazit: Erst, wenn die inneren Ketten durchbrochen werden, ist der Aufstieg in ungeahnte Höhen machbar.

Weitere Artikel, die Dir gefallen könnten: