Judith Steiner: “In der Fülle leben und aus der Fülle geben.”

Erfahre im Portrait von JOINT FORCES Club-Mitglied Judith Steiner, wie sie zu ihrem Erfolg gekommen ist und was ihre persönlichen Motive sind.

Name: Judith Steiner

Wohnort: Rapperswil (CH)

Business: Video-Produzentin

Wann ist Dir zum ersten Mal bewusst geworden, dass Du mit Deinem Business Erfolg haben wirst und von nun an davon leben kannst?

Mir war es bereits bewusst, als ich mich selbstständig gemacht habe. Ich habe vorher als Videojournalistin gearbeitet und war schon länger nicht mehr zufrieden in meinem Job.

Der Wendepunkt war ein von mir selbst gedrehtes Video. Ich habe einen Talk mit 3 iPhones aufgenommen und bei YouTube hochgeladen. Das war damals nur Hobby, aber es kamen sofort die ersten Anfragen. Es hat mich zum Beispiel die Swisscom (der größte Telefonanbieter in der Schweiz) angefragt. Und ich wurde gebeten, lokale Produzenten zu schulen. In dem Moment habe ich gemerkt: Wow, dafür gibt es einen Markt!

Mir ist bewusst geworden, dass ich zum Beispiel Produktionen oder Schulungen mit einer eigenen Firma anbieten könnte. Das war vor genau 10 Jahren. Ich war in Firmen unterwegs oder habe mir einen Raum gemietet und dort Kurse durchgeführt. Am Anfang hat daher alles offline stattgefunden, außer das Marketing natürlich. Der Berührungspunkt war von Beginn an YouTube, aber nicht mein Geschäft.

Mittlerweile biete ich aber auch ganz viel online an. Ich helfe als Video-Produzentin anderen Unternehmer*innen und Kommunikationsteams dabei, wie sie ihre Videos einsetzen können, um ihre Botschaft in die Welt zu tragen. 

Mein Schwerpunkt liegt auf meinen Kursen. Mein Flaggschiff ist der Kurs “Mein Video hat Kraft”. Darüber hinaus biete ich auch einen Storyteller-Kurs und auch noch verschiedene Selbstlerner-Kurse an. Ganz neu ist, dass ich auch 1:1 über längere Zeit begleite. Das habe ich bisher nur punktuell gemacht.

Ich mache auch zum Teil noch selbst Video-Produktionen. Vor allem für mein eigenes Marketing, aber auch ab und zu noch für andere Kunden. Aber nur, wenn es mir auch wirklich Spaß macht. 😃

Wer hat Dich auf Deinem bisherigen Weg am meisten inspiriert?

Mein Mann – Sam Steiner – hat sich ein Jahr vor mir selbstständig gemacht und ist eine große Inspiration für mich. Er hilft anderen Unternehmern dabei, Marketing-Funnels zu bauen und hat mich sehr ermutigt. Sam hat mir vorgelebt, dass Selbstständigkeit möglich ist. 

Auf der einen Seite habe ich mich aus der Unzufriedenheit im Job selbstständig gemacht, aber ich habe an meinem YouTube-Video gesehen, dass ich für meinen Spaß auch bezahlt werden kann. Das wollte ich weiter ausbauen. Mein Mann hat mir dann geholfen, den Prozess aufzusetzen, um in die Online-Welt einzusteigen. 

Marie Forleo war auch schon früh eine große Inspiration. Ihre “B-school” war ein guter Start, um in das Online-Business rein zu kommen. 

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Dir aus? Nimm uns gerne einmal im Detail mit durch einen typischen Tag, vom Aufstehen bis zum Ins-Bett-Gehen.

Ich stehe morgens um 6 Uhr auf und nehme mir Zeit, um zu meditieren und für Menschen zu beten. Oft lasse ich mich auch noch durch ein Video, eine Schulung oder ein Buch inspirieren. Manchmal nehme ich mir auch Zeit zum Journaling. Ich gönne mir in etwa eine Stunde für mein Morgenritual. Mir ist es wichtig den Morgen in Ruhe zu beginnen, wenn noch nicht die ganze Welt nach mir schreit. 

Dann wecke ich die Kinder und mache sie bereit für die Schule. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, laufe ich durch die Natur und am See vorbei zu meinem Büro. Oft höre ich mir einen Podcast an, bis ich im Büro bin. 

Im Büro angekommen nehme ich entweder neue Videos auf oder arbeite an meinen Kursen / Projekten oder korrespondiere mit Kunden oder meinen Mitarbeitern. 

Manchmal fahre ich Mittags nach Hause oder ich verabrede mich zum Mittagessen. Am Abend essen wir alle gemeinsam. Ich wohne in einem gemieteten Altstadthaus in einer WG und da ist immer viel los. Mein Mann und ich und unsere zwei Kinder haben ein eigenes Stockwerk für uns, aber darüber hinaus wohnen noch vier weitere Frauen bei uns. Jede hat ein eigenes Zimmer, aber wir teilen das Erdgeschoss, den Keller und die Terrasse. Beim Abendessen tauschen wir uns gerne gemeinsam über den Tag aus.

Wenn dann die Kinder im Bett sind, lese ich gerne noch ein wenig. 

Wie definierst Du für Dich Erfolg?

Für mich ist Erfolg etwas, dass sich über alle Lebenslagen hinaus zeigen sollte. Wenn ich so leben kann, wie ich es möchte. Wenn ich einerseits in meinem Geschäft zufrieden bin, aber auch das Mami-Sein genießen und meine Beziehungen pflegen kann. Wenn es finanziell und zeitlich passt, dann ist das für mich ein Erfolg.

Was war Dein bisher wichtigstes Learning?

Ich stelle mir immer wieder die Frage: Was will ich eigentlich? Wenn mein Business weiter wächst, gibt es einfach so viel, was ich tun kann. Ich musste zu vielen Dingen sagen: Nein, das mache ich nicht mehr! 

Es ist wichtig und notwendig diese Entscheidungen zu treffen. Ich kam immer wieder an den Punkt, an dem ich festgestellt habe: Jetzt habe ich Dinge gemacht, die ich eigentlich gar nicht mehr machen will oder muss. Das macht mir gar keinen Spaß. So wurden viele Projekte zu neuen Learnings, da ich gemerkt habe, was ich nicht mehr machen möchte. Und daher ist die Frage ”Was will ich wirklich?” ein immer wiederkehrendes Learning. 

Welche war bisher Deine beste Business-Entscheidung?

Ich habe Ende 2019 entschieden, mich nur noch ganz auf die Schulungen zu konzentrieren und nicht mehr so viele Produktionen zu machen. 

Und ich bin noch mehr auf online umgestiegen. Zwar habe ich vorher schon Online-Kurse angeboten, aber ich habe diesen Bereich noch weiter ausgebaut. Kurz danach kam der Lockdown und ich war richtig gut aufgestellt! Die ganze Welt brauchte plötzlich Video-Skills. Das war perfektes Timing. 🙂

Was war bisher Deine größte Business-Herausforderung?

Da bin ich gerade immer noch drin. Ich habe schon eine Weile ein Team, das mich entlastet. Mein Ziel ist aber eine Stufe weiter zu kommen. Ich möchte mein Team vergrößern, aber ich bin noch in der Phase: von der Einzelfirma zur Unternehmerin. Da darf es noch einen Schritt weiter gehen. In diesem Prozess befinde ich mich gerade und empfinde es als die größte Herausforderung.

Was war bisher das wichtigste Ereignis in Deinem Leben, außerhalb des Business?

Dass ich meinen Mann gefunden haben und seit 20 Jahren mit ihm ein sehr abenteuerliches Leben führen darf. Und natürlich als vor 10 Jahren unser erstes Kind und später noch das zweite dazu kam.

Was wolltest Du unbedingt immer schon einmal machen (Business oder privat)? 

Ich würde gerne mal ein größeres filmisches Projekt umsetzen. Das Thema ist dabei aber noch offen. Es könnte z.B. eine Art Dokumentarfilm oder ein Porträt über einen Menschen sein, der etwas großes bewegt in der Welt.

Wie lautet Dein persönliches Motto? 

In der Fülle leben und aus der Fülle geben.

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