Erfahre im Portrait von JOINT FORCES Club-Mitglied Jane von Klee, wie sie zu ihrem Erfolg gekommen ist und was ihre persönlichen Motive sind.

Name: Jane von Klee

Wohnort: Leipzig

Business: SEO- und Text-Mentorin

 

Wie bist Du zu Deinem Online-Business gekommen?

Schon während des Studiums habe ich angefangen, als freie Journalistin zu arbeiten und habe das auch ein paar Jahre durchgezogen. Ich mochte meinen Job grundsätzlich, weil er abwechslungsreich war und ich das Gefühl hatte, die Welt ein Stück besser machen zu können. 

Aber im Journalismus herrscht eine enorme Ellenbogenmentalität und es gibt nur wenige Aufstiegschancen. Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und vor allem die richtigen Leute kennen. Da war ich nie ganz vorne mit dabei und es sind meist andere bevorzugt worden. 

Als Journalistin wird man zudem oft angefeindet. Ich habe zum Beispiel nach einer Veröffentlichung Drohungen gegen mich und meine Familie erhalten. Ein Kollege ist auf einer Pegida-Demo angegriffen worden und in Leipzig gab es eine Zeit lang eine Liste mit Namen und Adressen ungeliebter Journalist:innen. 

Ich habe trotz allem weiter gemacht, aber mit der Zeit hat die Situation mich belastet. 

Als ich schwanger wurde, war das der Anfang vom Ende. Eine meiner Vorgesetzten war richtig sauer, weil ich sie vorher nicht um Erlaubnis gebeten hatte. Sie hat mich systematisch gemobbt und ausgegrenzt. Außerdem wurden mir Aufgaben weggenommen und zum Schluss durfte ich nur noch völlig sinnlose Tätigkeiten ausführen – zum Beispiel einen Eigennamen in Artikeln von vor 3 Jahren ändern, die sowieso niemand mehr liest. 

Bei einer Übergabe bin ich versehentlich in den Mailverteiler gerutscht und durfte lesen: “Jane hat die Woche damit verbracht, große Us gegen kleine us zu tauschen. Wir mussten sie irgendwie beschäftigen.” 

Das hat für mich das Fass zum Überlaufen gebracht. 

In der Elternzeit wurde mir klar, dass ich auf gar keinen Fall mehr in meinen alten Job zurück will. Aber ich wusste auch nicht, was ich stattdessen machen wollte. Ich habe überlegt, was ich gut kann und womit die Leute zu mir kommen, wenn sie Hilfe brauchen. Das war schon immer das Thema Text. Schon auf dem Schulhof habe ich Aufsätze von anderen Korrektur gelesen. 

Also bin ich erst mal ziemlich blauäugig als Texterin gestartet. Ich habe mir vorgestellt, dass ich mir ein paar Kund:innen suche, für sie Texte schreibe und gut ist. So war es aber natürlich nicht. Ich habe das alles völlig unterschätzt. Vor allem der ganze Marketing-Teil inkl. Preisgestaltung, Money-Mindset und der übrige Rattenschwanz, der sich nun vor mir offenbarte. 

Dementsprechend konnte ich von meiner Selbstständigkeit nicht leben und musste doch zumindest in Teilzeit wieder als Journalistin arbeiten. 

Nach einem halben Jahr habe ich Sigrun kennengelernt und mit ihrer Hilfe meinen ersten Online-Kurs erstellt. Ich habe dabei gemerkt, wieviel Spaß es mir macht, Wissen zu vermitteln. 

Eigentlich wollte ich einen Kurs zum Thema Texten anbieten. Doch in einer Umfrage gab meine Community an, dass sie vor allem das Thema SEO beschäftigt. 

So bin ich eher durch Zufall auf der SEO-Schiene gelandet. Obwohl ich SEO nicht als mein Spezialthema verstanden habe und selbst noch einige Unsicherheiten hatte, kam mein Angebot extrem gut an. Schnell bin ich nur noch für SEO empfohlen worden. Plötzlich war ich die SEO-Expertin und hatte Superfans, die mir überall hin gefolgt sind.

Also bin ich diesen Weg weitergegangen und habe viel in mich investiert. Mein Freund stand im Hintergrund und hat angesichts der Summen nur den Kopf geschüttelt. Die Investitionen haben sich aber unglaublich schnell ausgezahlt. Ich habe in sehr kurzer Zeit viel gelernt und mein Business wächst immer weiter. 

Wie sieht Dein Business heute aus? Was bietest Du an?

Heute mache ich immer noch SEO und habe mit Human SEO eine eigene Methode entwickelt. Ich bin aber auch wieder zum Thema Text zurückgekehrt, weil ich davon überzeugt bin, dass SEO und Text nur gemeinsam Sinn ergeben.

Ich unterstütze meine Kund:innen heute mit einem SEO-Kurs und einem Kurs für umwerfende Website-Texte. Mir ist dabei wichtig, dass das Lernen Spaß macht – deshalb gibt es in den Kursen nicht nur Input, sondern auch Spiele und ganz viel Interaktion.

Außerdem bieten mein Team und ich Website-Checks und Keyword-Recherchen an.

Wann ist Dir zum ersten Mal bewusst geworden, dass Du mit Deinem Business Erfolg haben wirst und von nun an davon leben kannst?

Das war nach meinem ersten 5-stelligen Launch im Mai 2020. Ich dachte: Wenn ich das einmal geschafft habe, schaffe ich es wieder und kann es beliebig oft wiederholen. Es gibt einen Markt und es gibt Kundinnen und Kunden, die mein Angebot wollen. Jetzt geht es nur noch darum, zu skalieren.

Wer hat Dich auf Deinem bisherigen Weg am meisten inspiriert?

Meine Mutter inspiriert mich sehr. Sie hat sich gegen viele Widrigkeiten durchsetzen müssen und immer Wege gefunden, weiterzumachen. Sie war längere Zeit alleinerziehend und wir mussten zeitweise in einem alten Plattenbau von Hartz IV leben. Es hat vorn und hinten nicht gereicht. Sie hat selbst oft zurückgesteckt, damit meine Schwester und ich in ordentlicher Kleidung in die Schule gehen konnten. Als das Jobcenter wollte, dass ich mein Abi abbreche, um eine Ausbildung zu machen, hat sie mich da rausgeboxt.

Ihr Biss hat mich immer inspiriert. Sie hat mir vorgelebt, für sich selbst einzustehen und zu kämpfen. Das mache ich auch so. Auch wenn etwas mal nicht so läuft, habe ich gelernt die Zähne zusammenzubeißen und weiterzumachen. 

Es gibt natürlich auch bekannte Persönlichkeiten und Coaches, die mich inspirieren, aber am meisten faszinieren mich die “kleinen Leute”. Mich inspirieren Geschichten von Menschen, die ganz klein angefangen haben, aus widrigen Umständen kamen, aber etwas daraus gemacht haben.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Dir aus? Nimm uns gerne einmal im Detail mit durch einen typischen Tag, vom Aufstehen bis zum Ins-Bett-Gehen.

Ich starte morgens gerne entspannt in den Tag. Ich stehe zusammen mit meiner Tochter auf. Mein Freund ist dann meist schon weg. Nach dem gemeinsamen Frühstück bringe ich meine Tochter in die Kita. Zurück zu Hause beginne ich gegen 10 Uhr mit der Arbeit. 

Ich habe meine Woche aufgeteilt: An zwei Tagen arbeite ich an Kundenprojekten und unterstütze Kursteilnehmer:innen in Live-Calls. Zwei weitere Tage sind dafür reserviert, am statt im Unternehmen zu arbeiten. An diesen Tagen entwickle ich neue Ideen und Strategien, netzwerke und kümmere mich um mein Marketing. Der letzte Tag ist ein Puffertag, falls mal etwas länger dauert als geplant oder etwas Unvorhergesehenes passiert.

Spätestens 18 Uhr ist meine Familie wieder hier und ich beende den Arbeitstag. Wir essen gemeinsam Abendbrot und wenn es gut läuft, bringt mein Freund unser Kind ins Bett und ich kann ein wenig lesen und entspannen. Wenn ich sie selbst ins Bett bringe, schlafe ich manchmal direkt neben ihr ein.

Wie definierst Du für Dich Erfolg?

Erfolg ist für mich die Freiheit, das tun zu können, was ich möchte und auch wann ich es möchte. Dazu gehört auch finanzielle Freiheit. 

Ich komme wie schon erwähnt aus einer Hartz-IV-Familie und weiß genau wie es ist, jeden Cent mehrmals umdrehen zu müssen. Oder wie es sich anfühlt, wenn man als Kind nicht selbstverständlich mit auf Klassenfahrt fahren kann. 

Ich sehe, dass Geld einen großen Einfluss auf die Entfaltungsmöglichkeiten von Menschen hat. Insbesondere Kinder werden ganz zufällig in eine Familie und deren finanzielle Möglichkeiten hineingeboren. So werden leider direkt die ersten Weichen gestellt.

Ich möchte zu mehr Chancengerechtigkeit in unserer Gesellschaft beitragen, und unterstütze daher Projekte wie den Verein Sanktionsfrei oder die Kirchliche Erwerbslosenhilfe Leipzig. Die stellen Schulmaterialien für Kinder aus armen Familien. 

Wenn ich mit meinem Unternehmen genug verdiene, dass ich nicht nur meine Familie versorgen, sondern auch etwas nach außen abgeben kann – dann fühle ich mich erfolgreich.

Was war Dein bisher wichtigstes Learning?

Das ist eine wirklich schwierige Frage, denn ich habe viele wichtige Dinge gelernt. 

Wenn ich mich für eine Sache entscheiden muss, wähle ich diese: Alles wird sich fügen, wenn man nur dran bleibt.  

Das Leben ist nicht immer schön. Es ist nicht so, wie man es in den sozialen Medien sieht: Nur Glitzer, Funkeln und wir haben uns alle lieb. Manchmal ist das Leben einfach richtig beschissen. Man hat keinen Bock mehr und will am liebsten alles hinschmeißen. Aber es wird auch immer wieder besser. Nach Tälern geht es auch irgendwann wieder bergauf. Man muss genau dann durchhalten, dranbleiben und es vielleicht auch mal aussitzen. 

Welche war bisher Deine beste Business-Entscheidung?

Die beste Entscheidung war, in mich zu investieren. Ich werfe natürlich nicht jedem mein Geld hinterher. Wenn ich aber den Eindruck habe, etwas würde mich weiterbringen, mache ich es. Auch dann, wenn ich beim Preis vielleicht erstmal schlucken muss. Ich bin überzeugt und habe es selbst schon oft erlebt: Es kommt viel mehr zurück, als ich investiert habe.

Was war bisher Deine größte Business-Herausforderung?

Ein Maß zu finden. Ich habe mehrere Jahre lang viel zu viel gearbeitet und Raubbau an meinem Körper betrieben. Ich habe kaum Pausen gemacht, streckenweise auch meine Familie und Freunde vernachlässigt.

Irgendwann habe ich die Erschöpfung deutlich gespürt: Ich war extrem nah am Wasser gebaut, hatte Zitteranfälle, fühlte mich beim Aufstehen schummrig und kurz vor Weihnachten 2020 wurde mir auch immer wieder minutenlang schwarz vor Augen.

Ich habe natürlich gemerkt, dass ich es übertreibe und es mir nicht gut geht. Aufgrund meiner Hartz-IV-Vergangenheit hatte ich aber heftige Existenzängste und habe viel Zeit gebraucht, um mich aus dem Hustle-Modus zu befreien. Ich hatte Angst, dass alles, was ich mir aufgebaut habe, zusammenbricht, wenn ich nicht permanent arbeite.

Das war natürlich Quatsch. Mittlerweile mache ich wieder Urlaub, blockiere täglich mindestens eine Stunde nur für mich und habe ein Team, das mich entlastet und mir ermöglicht, auch mal tage- oder sogar wochenlang ganz weg zu sein.

Was war das bisher das wichtigste Ereignis in Deinem Leben, außerhalb des Business?

Die klassische Antwort müsste jetzt wahrscheinlich sein: Die Geburt meiner Tochter. Sie hat tatsächlich mein bisheriges Leben völlig auf den Kopf gestellt.

Was mich allerdings noch mehr geprägt hat, war ein Auslandssemester in Finnland. Es klingt total esoterisch, aber dort habe ich zu mir selbst gefunden. 

Nach der Schule hatte ich ein winzig kleines Selbstvertrauen. Ich bin in der Schule unter anderem aufgrund unserer finanziellen Situation über Jahre hinweg gemobbt worden. Ich habe mich immer klein und unsichtbar gemacht und auch so verhalten. Ich hatte es total verinnerlicht, dass keiner etwas mit mir zu tun haben will und ich “komisch” bin.

In dem Auslandssemester in Finnland kannte mich niemand. Ich war in einem ganz anderen Land, mit ganz anderen Menschen. Es gab keinerlei Anknüpfungspunkte. Dort konnte ich endlich so sein, wie ich wirklich bin und habe noch mal komplett bei Null anfangen. 

Das hat mir total viel gegeben und ich bin richtig aufgeblüht. Es gab dort auf einmal Leute, die gerne mit mir abhängen wollten und die schätzten, was ich sagte. 

Viele Dinge, die in der Vergangenheit passiert sind, konnte ich in Finnland abhaken und dort lassen. Das hat mir einen unfassbaren Selbstbewusstseins-Boost gegeben, den ich hinterher wieder mit zurück nach Deutschland nehmen konnte.

Was wolltest Du unbedingt immer schon einmal machen (Business oder privat)?

Ich möchte unbedingt einen Pilotenschein machen. Irgendwie hat es bisher aber noch nicht geklappt. Erst hatte ich kein Auto und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man nur schlecht zu den Flugplätzen. Dann hatte ich ein Auto, aber ein Kind und keine Zeit mehr. Jetzt habe ich wieder kein Auto und es kam auch noch Corona dazu. Ich hoffe aber, dass ich im nächsten Jahr mit meinem Pilotenschein für 2-Sitzer anfangen kann.

Wie lautet Dein persönliches Motto?

Mein Motto wechselt immer mal, je nachdem in welcher Lebensphase ich gerade bin und vor welchen Herausforderungen ich stehe. Aktuell ist es: “Status Go!”

Hier geht es zu Janes Webseite und vernetze Dich gerne mit ihr auf folgenden Kanälen:

Ich bin Mitglied von JOINT FORCEs geworden, weil ich weiß, dass man zusammen weiter kommt – und das auch noch leichter und mit mehr Spaß. 

Ich liebe die Vernetzungsaktionen im Club, denn dabei lerne ich fast jeden Monat eine Unternehmerin kennen, zu der ich sonst wahrscheinlich keinen Kontakt bekommen hätte. 

Dank JOINT FORCES habe ich nicht nur viele neue Kontakte geknüpft, sondern auch neue Kund:innen gewonnen, Einblicke in Themen bekommen, an die ich alleine nicht mal gedacht hätte und dank einer Empfehlung ein wunderbares Team-Mitglied gefunden. Außerdem profitiere ich von den Erfahrungen der anderen Unternehmerinnen, zum Beispiel bei rechtlichen Themen.

Jane von Klee

SEO- und Text-Mentorin

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