Weiter geht es mit dem zweiten Teil unserer Erfolgsserie: Wie haben es die Frauen ganz nach oben geschafft, die heute 6- oder 7-stellige Umsätze in ihrem Business machen? Unsere wunderbaren JOINT FORCES Mitglieder berichten von ihren Erfahrungen, Beweggründen und Erkenntnissen auf ihrer Unternehmerinnenreise.

In Teil 1 hatten wir Euch bereits Katharina Lewald, Judith Peters, Dr. Claudia Nichterl und Dr. Janna Scharfenberg vorgestellt. Auch heute geht es um einige sehr bekannte Online-Größen, die uns an ihrer Erfolgsgeschichte teilhaben lassen.

Katrin Hill: „Wenn Du nach den Sternen greifst, erreichst Du den Himmel“

Heute kommt wohl kaum jemand in der Online-Business-Welt an Katrin Hill vorbei.

Die Facebook-Marketing-Expertin und JOINT FORCES Beiratsmitglied hat ganz klein begonnen: 2011 hat sie für 20 Dollar die Stunde in Neuseeland gearbeitet und ihr Business parallel aufgezogen. Obwohl sich ihr Erfolg früh einstellte, fühlt sie sich erst seit 2020 als „richtige Unternehmerin“, was nicht nur an den Umsätzen liegt, sondern auch an der Größe ihres Teams und ihres geshifteten Mindsets.

Um mit dem immensen Wachstum mithalten zu können, hat Katrin eine bestimmte Organisation in ihrem Unternehmen entwickelt: Früher war sie immer eine Art „Bottleneck“, absoluter Dreh- und Angelpunkt, musste immer das finale Okay geben und alles absegnen. Mittlerweile hat sie die internen Strukturen so aufgebaut, dass das Team sich gegenseitig hilft und sie nicht alleine alle Entscheidungen trifft. Als zusätzliche Unterstützung hat sie eine Mitarbeiterin als „Integrator“, eine Person, mit der sie ganz eng zusammenarbeitet und die als Schnittstelle zum Team fungiert. So kann sich Katrin darauf fokussieren, am Business zu arbeiten und ist weiterhin Gesicht des Unternehmens.

Diese Umstellung war für sie aber alles andere als einfach und erforderte ein großes inneres Wachstum.

Es ist ein langwieriger Prozess für mich gewesen, Aufgaben loslassen und delegieren zu können. Da ich selbst alles kann, was ich meinen Kunden beibringe, war es für mich immer wieder verlockend, „es mal eben schnell selbst zu machen“, anstatt es jemand anderem zu übertragen. Sich da rauszuziehen und es andere machen zu lassen, war nicht immer einfach.

Katrin Hill

online wachsen

 

Um eine klare Kommunikation in ihrem Team zu sicherzustellen, hat Katrin verschiedene Delegationsstufen geschaffen: Etwa eine Aufgabe abzugeben und es von Anfang an komplett zu übertragen oder mit der Bitte zu delegieren, es nochmal mit ihr abzusprechen. Dazu sei es auch notwendig, dass die Aufgaben bei der richtigen Person landen. 

Die ersten Erfolge waren rein intuitiv

Wenn sie heute zurückblickt, hat sie die ersten 100k ohne derartige Überlegungen und Strategien geschafft. Im Gegenteil: Es war ganz intuitiv. Während sie heute ein großes Team leitet, erreichte sie den ersten 6-stelligen Umsatz mit zwei Teilzeit-Freelancern. Doch Katrin realisierte: Um den nächsten Schritt erreichen zu können, mussten Prozesse geschaffen und ihre Positionierung spitzer werden. 

Dafür hat das gesamte Team lange mit dem Buch „Traction“ (von Gino Wickman) gearbeitet, um Business Strukturen aufzubauen, Verantwortungsbereiche festzulegen, Meetings zu strukturieren und Kennzahlen für die Mitarbeiter zu definieren.

Doch bei allen Strategien und hohen Umsätzen ist der Impact, den sie mit ihrer Firma hat, für sie sehr viel wichtiger: sowohl für das Team, das Spaß dabei hat, für ein innovatives, fortschrittliches Unternehmen zu arbeiten, als auch für ihre Kunden, die mit ihrer Hilfe große Erfolge feiern und die Welt ein Stück besser machen.

Bei Herausforderungen hilft einer ihrer Lieblingssätze: „Wenn Du nach den Sternen greifst, erreichst Du den Himmel“. Für Katrin gilt: Groß denken und handeln. Hat man erstmal eine Vision, fügt sich alles andere.

Tanja Lenke: „Was kann ich optimieren statt aufzugeben?“

Auch Tanja Lenke ist vielen wohlbekannt: Die Gründerin von „she-preneur“ und ebenfalls JOINT FORCES Beiratsmitglied hat inzwischen unzähligen Frauen dabei geholfen, ihr Online-Business aufzuziehen. Dabei hätte sie in den Anfängen ihrer Selbständigkeit nie daran geglaubt, dass sie jemals so weit kommen würde. 

Das liegt nicht zuletzt auch an ihrer Hartnäckigkeit: Wo andere aufhören, macht sie weiter. 

Als sie zu Anfang „she-preneur“ als Membership gründete, habe sie große Schwierigkeiten gehabt. Doch sie ist trotz aller Widrigkeiten drangeblieben. Auch, weil sie zeigen wollte, dass Dinge doch klappen, selbst wenn es gerade am Anfang schwierig ist. „Was kann ich optimieren statt aufzugeben?“ war und ist ihre Devise. Heute ist aus der Membership die „she-preneur“-Academy entstanden. Die Programme, die Tanja heute zusätzlich anbietet, haben sich vor allem durch die Nachfrage ihrer Kundinnen ergeben. Ihre Lust, Neues auszuprobieren, war ihr bei allen Projekten stets ein guter Begleiter. 

Es gab niemanden, der mir zu Anfang zur Seite stehen konnte: ich stamme nicht aus einer Unternehmerfamilie und habe mir alles selbst erarbeitet. Das war auch meine Hauptmotivation für mein Unternehmen. „she-preneur“ gründete ich aus dem Willen heraus, Frauen miteinander zu vernetzen und ihnen zu zeigen, was möglich ist. Ich möchte anderen Mut machen, etwas zu verändern, ein Vorbild sein, mit dem, was ich tue.

Tanja Lenke

she-preneur

Und damit hatte sie bahnbrechenden Erfolg: Nach nur 15 Monaten erreichte sie erstmal die magische Schwelle und schaffte den 6-stelligen Umsatz. Doch nach 1,5 Jahren merkte sie auch: Sie hatte durch die gesamte Organisation ihres Unternehmens kaum mehr Zeit für sich oder ihre Kunden. Das war der Wendepunkt: Sie fasste sich ein Herz und investierte in ein Mentoringprogramm und zwei virtuelle Assistentinnen, die ihr den Rücken freigehalten haben. Rückblickend weiß sie: Hätte sie damals den Sprung nicht gewagt, würde es „she-preneur“ heute vielleicht gar nicht in der Form geben.

Erfolg, ja – aber integer und authentisch

Für Unternehmerinnen, die einen Launch planen, empfiehlt sie einen detaillierten Projektplan. Alles, was mit Text und Grafik zu tun hat, muss final sein, bevor die Landingpage und Automationen erstellt werden. Zusätzlich hat sie ein Sheet implementiert, wo ihre Mitarbeiter*innen eintragen können, was nicht funktioniert, wo die Kommunikation nicht reibungslos läuft oder was extrem viel Zeit und Korrekturen kostet. Nach dem Launch geht das Team alles nochmal durch und schaut, was man beim nächsten Mal alles besser machen kann.

Auch sie hat sich für den Teamaufbau und die Strukturen innerhalb des Unternehmens den Ratgeber „Traction“ geholt, verschiedene Methoden aus anderen Büchern implementiert und gemeinsam mit dem Team an ihr Unternehmen angepasst. 

Heute lebt Tanja auf Fuerteventura und hat sich damit einen Traum erfüllt. Das will sie auch anderen möglich machen: Ihre Vision ist es, Frauen dabei zu helfen, mit ihren Unternehmen 6- oder 7-stelllige Umsätze zu erzielen – auf ehrliche, integre und authentische Weise. Es gehe nicht darum, das schnelle Geld zu machen, sondern ein nachhaltiges Business zu schaffen. Nicht nur für sich, sondern auch für die Umwelt.

Lena Busch: Bedürfnisorientierung macht erfolgreich

Binnen vier Jahren, mit drei Kindern und nur wenigen Stunden zur Verfügung ein mehrfach 6-stelliges Business aufgebaut: Das ist Lena Busch. Sie ist JOINT FORCES Gründungsmitglied und hilft als Businessmentorin anderen, ein ganzheitlich erfolgreiches Online-Business zu entwickeln. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Mamas und Familien.

Dabei ist ihr die Bedürfnisorientierung wichtig: Sowohl bei sich selbst, als auch bei ihren Kund*innen. Je mehr Bedürfnisse erfüllt sind, desto mehr können wir uns um andere kümmern, so Lena. Das gelte für alle Menschen: „Wir erzielen umso bessere Ergebnisse, wenn wir an unseren Stärken und gemäß unseren Bedürfnissen entsprechend arbeiten.“ Wenn man zum Beispiel Nachteulen morgens arbeiten lasse oder Menschen ins Großraumbüro zerre, die das überhaupt nicht wollen, können diese nicht sonderlich erfolgreich sein. 

Sie ist auch davon überzeugt, dass man gerade bei begrenzten Ressourcen umso effektiver sein kann, weil man sich ganz genau überlegt, was man mit seiner Zeit macht. Auf ökonomischer und philosophischer Ebene wisse man, dass wirklich effektives Arbeiten mit maximal 20 Stunden die Woche möglich ist. Die tollen Ideen kommen nicht, wenn man acht Stunden pro Tag auf den Bildschirm starrt, so Lena.

Als sie ihr Business aufgezogen hat, hatte sie den Vorteil von über 15 Jahren Erfahrung in einer Unternehmensberatung, auch als Führungskraft. So musste sie viele Dinge nicht mehr ausprobieren, da sie vieles in ihrer Karriere bereits gemacht hatte –  „Online- und Offline-Unternehmen unterscheiden sich nicht so elementar“, sagt sie. Da ihr von Anfang an klar war, dass sie nur wenige Stunden zur Verfügung haben würde, baute sie bereits sehr früh die notwendigen Strukturen und ein Team auf. Später sei ihr Mann dann mit ins Unternehmen eingestiegen, heute führen sie ein Familienbusiness.

Beim Teamaufbau ist es nicht nur wichtig, sich gut zu verstehen und das gleiche zu meinen, sondern auch die gleichen Unternehmenswerte zu vertreten. Ob es dann in der Zusammenarbeit wirklich klappt, ist ein Ausprobieren.

Lena Busch

Familienleicht

Ihr Business plant sie nicht nur bedürfnisorientiert, sondern guckt: Wo sind denn die Phasen, wo es ihr leicht fällt, live zu gehen oder eine Story zu machen? Wo möchte sie lieber keine direkte Kommunikation, sondern vielleicht nur schreiben oder sich ausruhen?

Dabei gehe es auch um weibliche Zyklen und den Jahreszyklus. Etwa im Juli oder beim Jahreswechsel plane sie keinen riesigen Launches und integriere Termin-Pausen in ihren Programmen – eben ein bedürfnis- und phasenorientiertes Business. Gerade mit Kindern funktioniert Selbständigkeit und Unternehmerschaft anders, so Lena. Aber es ist möglich, wenn es an die individuelle Situation angepasst wird. Dafür ist sie selbst das beste Beispiel.

Iris Seng: „Deine Story ist Dein Business!“

Eine ungewöhnliche und umso faszinierende Positionierung hat Iris Seng: Das JOINT FORCES Gründungsmitglied hilft Solopreneurinnen als Business Story Architektin dabei, ihre einzigartige Story in eine Personal Brand zu verwandeln.

Wie das alles begann? 2013 sah sie ein Video mit Veit Lindau und seiner Frau, die daneben stand und das ganze Video über nichts sagte. Da sie als Architektin und Führungskraft aus einer männergeprägten Domäne kommt, störte es sie immer mehr, dass es so wenige Frauen gab, die sichtbar waren und im Vordergrund standen. 

Ihre Mission lautet: Die Welt braucht mehr weibliche Vorbilder. 

Die Vision dahinter: Frauen müssen sichtbarer werden. 

Also gründete sie eine Gruppe namens „Charismatic Female Leadership“. Ziel war, sich mit Frauen in Führungspositionen auszutauschen. Doch statt diesen kamen andere: Coaches, Heilpraktikerinnen, eine Autorin, Ernährungsberaterinnen und Körpertherapeutinnen. Eine komplett neue Welt für sie. Ihnen brachte sie etwa bei, Videos von sich für Social Media zu erstellen und unterstützte sie bei verschiedenen Projekten – alles kostenlos. 

Darauf folgte eine Membership zu einem kleinen Preis, bis sie irgendwann merkte: Da war keine Balance. Das Geben und Nehmen war nicht im Einklang. Zudem bot sie in ihrer Membership alles an, es war wie eine Art Bauchladen. In einem Coaching mit der bekannten Business-Mentorin Sigrun wurde sie dazu ermutigt, Frauen dabei zu helfen, als ganze Person sichtbar zu werden. Sigrun empfahl ihr das Buch „Building a Story Brand“ von Donald Miller. Geboren war Iris’ Business. Sigrun half ihr mit der richtigen Positionierung als Brand Story Architektin und es ging direkt los: In der SOMBA Summer School gab Iris einen Workshop zu „Your Story is your Business“ für 200 Leute. Daraus entwickelte sie ein Gruppenprogramm und die Idee schlug ein.

Ihr Business lief lange neben ihrer Tätigkeit als Architektin und Führungskraft in einem Unternehmen. Während der Pandemie baute sie es stabil auf: Mit wöchentlichen Interviews und Newslettern erweiterte sie ihre Email-Liste, ohne Launches zu machen oder Kurse zu geben. Ihre Priorität lag in der Krise bei dem Unternehmen, in dem sie bereits seit über 20 Jahren arbeitete. Mit 58 Jahren machte sie einen Cut und ist seither nur noch Unternehmerin.

Ihre Motivation für ihr Business lag auch darin, dass sie einen Bereich in ihrem Leben haben wollte, wo sie selbst entscheiden kann, wo sie selbst Unternehmerin ist. Im Unternehmen gab es eine Glasdecke, wo es für sie nicht mehr weiter ging.

Wenn du morgens nicht weißt, wieso du aufstehst, dann gehst du online nicht raus, weil du deiner Mission nicht folgst.

Iris Seng

Storybrand Architect

 

Faktoren für den Erfolg

So wie im ersten Teil der Erfolgsserie wird auch hier deutlich: Ohne Team, feste Strukturen  und eine Anpassung an die individuelle Situation wäre der Erfolg dieser Frauen nicht möglich gewesen.

Es geht nicht nur darum, die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt zu haben – existenziell wichtig sind das Mindset, Durchhaltevermögen und eine gehörige Portion Mut.

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